In Lilly Axsters aus dokumentarischen wie fiktiven Erinnerungen inszeniertem Roman stürzen literarische Held:innen vom kolonialen Thron, trifft Aktivismus auf Demenz, und inmitten jeder Menge Poesie spricht: Yeter Günes!
Gegen die Ikone kindlicher Anarchie und grenzenloser Selbstbestimmung, Dini Donnerstein, gibt es Protest: Die nach ihr benannte Grundschule soll aufgrund des kolonial-rassistischen Impacts der weltberühmten Dini Bücher umbenannt werden.
Ehemalige reisen an, um mit allen Mitteln die Umbenennung ‚ihrer Schule‘ zu verhindern. Sie kämpfen für die Zeitlosigkeit von Poesie. Hoch betagt, clever, liebenswert, unmöglich und hoffnungslos dement: ein kleiner Prinz, Rosa Zorres und Dini Donna Stein höchst selbst. Sie haben nichts mehr zu verlieren.
Als Jugendliche hat Yeter Günes Nachrichten an Mitgefangene in Pullover gestrickt, verschlüsseltes Alphabet gegen das Militärregime im Foltergefängnis ‚Mamak‘, Ankara. Die junge Lehrkraft Bil lädt die „echte Heldin“ in ihre:seine Klasse ein. Fasziniert spielen die Kinder das Erzählte nach und was sie noch dazu erfinden. Für sie steht fest, wie ihre Schule heißen wird.
Ein explosives Ringen um Erinnerungen und Geschichte(n).
Der Titel erscheint gleichzeitig auf Deutsch und in türkischer Übersetzung von Dilman Muradoğlu.
Die Autorin
Lilly Axster lebt in Wien, schreibt Romane, Stücke, Bilderbücher