Wegen Rückgang des Fleischkonsums: Schlachthof Bamberg muss schließen

Der Rat der Stadt Bamberg hat am vergangenen Mittwoch entschieden, dass der örtliche Schlachthof schließen muss. Dort wurden bislang jährlich 280.000 Schweine und 45.000 Rinder getötet, Hauptauftraggeber waren die Großkonzerne Tönnies und Vion.

Aufgrund der gesunkenen Verkaufszahlen von “Fleischprodukten” könne der Schlachthof nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, so die Befürworter*innen der Schließung, zu denen Anwohner*innen, die Bamberger Grünen sowie am Ende sogar der Aufsichtsrat des Betriebes selbst zählten.

Besonders schön: Während der monatelangen Diskussionen schlug eine Unternehmer*innengruppe ein Konzept vor, nach dem auf dem Gelände der Schlachterei zukünftig ein „Veggie Food Campus“ entstehen soll. Start-Ups und andere Betriebe sollten hier neue vegane Lebensmittel entwickeln und produzieren, um „einen zeitgemäßen Beitrag zur Lösung der allgegenwärtigen Problemstellungen bei Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaschutz“ zu leisten. Was letztlich anstelle des Schlachtbetriebs entstehen wird, scheint allerdings noch unklar.

Begleitet wurde die Stadtratssitzung von einer Demonstration, die das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie organisiert hatte und zu der sich neben den Aktivist*innen auch viele Bürger*innen versammelten, um lautstark "Schluss mit dem Mord in der Nachbarschaft" zu fordern.